Sonntag, 4. Oktober 2009

Die Wölfin im Tarot

Zum Tarot kam die Wölfin durch den Ex-Ehemann ihrer besten Freundin. Warum auch immer er ihr, ihr erstes Raider Waite Deck schenkte, weiß sie nicht und vielleicht hatte es auch keine weitere wichtige Bedeutung, aber er war es, der ihre Neugierde weckte. Es waren ihr ersten Karten, verpackt in einem schwarzem Samtkarton. Sie mussten einen weiten Weg hinter sich gebracht haben, denn die Nennung der Karten fand in sich spanischer Sprache wieder. Sie fand einen wundervollen und lieben Platz, wo sie sie sorgfältig aufbewahrte. Erst sehr viel später, als die Wölfin ein bisschen an Jahren und Erfahrungen gesammelt hatte, nahm sie sich die Zeit, sich intensiver mit ihrem Geschenk zu beschäftigen.

Merkwürdigerweise lernte die Wölfin zu dieser Zeit Menschen kennen, die sich ebenfalls mit diesen und anderen Themen beschäftigten. Wieder wurde ihre Neugierde geweckt und sie tauchte ein, in die andere verborgene, geheimnisvolle Welt. Die Wölfin ließ ihrem Instinkt freien Lauf. Sie fing an auf ihre innere Stimme zu hören und folgte ihrer Intuition. Sie traf auf liebevolle Wesen, die es gut mit ihr meinten und zu denen die Wölfin teilweise heute noch Kontakt hegt. Aber, und so ist das Leben, traf sie auch auf andere Persönlichkeiten. Jene, die die Wölfin versuchten zu ihrem eigenen Vorteil zu manipulieren. Das Wissen um die Macht der Worte und die Gabe sich in andere Menschen hinein versetzen zu können, wurden bzw. werden zu oft missbraucht. Eigenartig daran war, dass der größere Anteil wieder einmal aus dem männlichen Geschlecht bestand. Wie läufige Alphawölfe scharrten sie sich um die Wölfin herum. Sie will nicht abstreiten, dass ihr diese Aufmerksamkeit schmeichelte und sie sich in dieser Rolle gefiel. Schließlich ist eine Wölfin auch nur eine Wölfin. Aber es gab Grenzen....

"Engelchen, du bist der Schlüssel", "Du bist meine Bestimmung", "Wir kennen uns aus einem anderen Leben", um nur einige Varianten zu nennen, die die Wölfin oftmals schmunzeln ließen. Dachten sie wirklich die Wölfin würde auf die Schönheit der Worte hereinfallen? Glaubten sie ernsthaft, eine Wölfin würde all dass, was man ihr wahllos hinwarf, einfach so fressen? Zum Werwölfchen wurde sie erst recht, wenn die drei berühmtesten Worte ausgesprochen wurden, obwohl es keinerlei Anlaß dafür gab. Ihre innere Stimme schrie sie förmlich an und während sie das tat, zog die Wölfin das Schwert und bereitete sich auf den Kampf vor. Ihr war es egal ob sich selbsternannte Hohepriester, wiedergeborene Crowley´s oder vermeintliche Schamanen darunter befanden. Sie sah und dachte an jene Seelen, die nicht wie sie die innere Stärke und Kraft hatten sich all dem zu entziehen. Oh ja, da war es wieder, das Zeichen der Gerechtigkeit...*lächel*

Einige Fragen stellte sich die Wölfin immer wieder. Was machte ihr Wesen aus, dass die Alphawölfe glaubten, sie würden sie lieben. Wodurch erweckte sie das Vertrauen? Was sahen sie, was sie nicht erkennen konnte oder wollte? War sie vielleicht selbst schuld daran, dass es immer wieder auf das gleiche Thema hinausging? Wodurch weckte sie die Sehnsüchte der anderen?

Wie immer sendete das Universum die Antwort. Numerologie im Tarot!

Es war schon immer die Karte ihres Herzens. Die Hohepriesterin!

Vieles sah die Wölfin plötzlich mit anderen Wolfsaugen. Es war, als würde ein Schleier fallen und während sie sich der Bedeutung bewusst wurde, lächelte sie.

Sie dachte an das Knuddelmonster. Einer der ersten Wölfe, der den Versuch unternahm, sie in seinen Bann zu ziehen. Sie verzieh ihm. Der Gedanke daran, dass die Möglichkeit bestand, sie hätte sein Leben etwas lichtvoller gestaltet, reichte aus...."Engelchen, du bist der Schlüssel"...